Mehr
als 70.000 Katzen werden jährlich ertränkt, erschlagen oder zu Tode gequält.
250.000 Tiere pro Jahr werden hierzulande streunend in Wald und Feld abgeschossen.
Mindestens ebenso viele fallen dem Straßenverkehr zum Opfer. Nach wie
vor ist nicht auszuschließen, dass Katzen eingefangen und zu Katzenfellen
verarbeitet werden oder in dubiosen Instituten im In- und Ausland als
Versuchstiere enden. Jedes ein Einzelschicksal, dessen Leben und Tod mit
erheblichen Schmerzen und Leiden verbunden ist.
Doch
auch für jene Katzen, die ihr Leben ungestört, ohne Kontakt zu Menschen
auf verwilderten Grundstücken, in Gärten oder auf Fabrikgeländen fristen,
sind die Probleme nicht geringer.
Sind
diese frei lebenden Katzen wirklich ein Problem, dass den sozialen Frieden
gefährdet und stellen sie eine gesundheitliche Bedrohung für den Menschen
dar?
Katzen
sind für eine Stadt unverzichtbar. Auf natürliche und ökologische Weise
schränken sie die konzentriert auftretenden Schadnagerpopulationen (z. B. Ratten, Mäuse) ein. Von diesen Schadnagern
gehen zweifelsohne gesundheitliche Gefahren für den Menschen aus, nicht
aber von den Katzen, die, wie landläufig bekannt, sehr reinlich sind.
Im übrigen gibt es seit mindestens 20 Jahren in Eisenach keinen Fall,
wonach Katzen für den Menschen gefährliche Seuchen oder Krankheiten wie
z. B. Tollwut verbreitet hätten.
Dennoch
wird beklagt, dass sich in der Stadt - vor allem in Neubaugebieten - zu
viele Katzen aufhalten. Was können Sie dagegen tun?
Es
gibt für Tierfreunde nur einen Weg, das Katzenelend einzudämmen. Wir dürfen
nicht zulassen, dass sich frei lebende, aber auch im Haus gehaltene Katzen
weiter unkontrolliert vermehren. Daher unser eindringlicher Appell:
-
Folgen
Sie unserem Aufruf und lassen Sie Ihre Katze oder Ihren Kater kastrieren.
Sie können damit einen direkten, wirksamen Beitrag zur Bekämpfung des Katzenelends
leisten. Wir beraten Sie gerne.
-
Unterstützen Sie uns in unseren Bemühungen, auch die frei lebenden Katzen
zu kastrieren. Zur Finanzierung der Kastrationsaktionen sind wir immer dringend
auf Spenden angewiesen.
Machen Sie auch andere Tierfreunde auf das Katzenproblem aufmerksam.
- Bevor
Sie eine neue Katze erwerben, denken Sie an all die Tiere, die ihr Leben
im Tierheim fristen müssen und auf ein liebevolles Zuhause warten. Übernehmen
Sie ein Tier aus unserem Vereinstierheim Trenkelhof 2.
Wie
stellt sich der Tierschutzverein diesem Problem der Überpopulation?
Die
Mitglieder des Tierschutzvereins Eisenach und seine vielen organisierten
und unorganisierten Stadtkatzenbetreuer gehen diese Problematik natürlich
vorrangig aus tierschützerischer Sicht an, um ein notwendiges Gegengewicht
zu den leider nicht weniger werdenden Katzenfeinden zu bilden. Auch die
in dieser Sache noch wirkungslose Kommunalpolitik trägt nicht dazu bei,
den objektiven Sachverstand der Bürger zu Gunsten der Stadtkatzen und
ihrer Betreuer zu fördern.
Wie
im Tierschutzgesetz zurecht gefordert, sind Haustiere artgerecht zu halten
und vor Schaden zu bewahren. Dieses Recht kann auch den Stadtkatzen niemand
verwehren. Durch regelmäßiges Futterangebot werden Katzen angelockt und
"stationiert". Die mit viel Geduld erreichte Vertrautheit der Tiere ermöglicht
es, die Katzen einzufangen und kastrieren zu lassen. Als gewollter Nebeneffekt
der Fangaktion wird eine veterinär- medizinische Gesundheitskontrolle
erzielt. Dies bedeutet, dass kranke Tiere behandelt, aber auch Katzen mit
nicht zu vertretenden Schmerzen und Leiden durch den Tierarzt schmerzlos
erlöst werden. Die "ins Netz gegangenen" Jungtiere werden nach Möglichkeit
in unserem Tierheim aufgenommen, mit viel Einsatz und Zuwendung domestiziert
und als "normale" Hauskatzen - in der Regel kastriert - in gute Hände
vermittelt.
Wie kann der interessierte Bürger helfen?
Wer
unseren Tierschutzverein ehrenamtlich bei der Bewältigung der dargestellten
Probleme unterstützen möchte, kann aktives Vereinsmitglied der Fachgruppe
Stadtkatzen werden, oder auch eine Spende mit dem Kennwort "Katzenkastration"
auf das auf der Vorderseite genannte Konto einzahlen. Der Verein gewährleistet,
dass diese Spenden ausschließlich dem beschriebenen Anliegen zu Gute
kommen. Wir danken schon jetzt für Ihr Verständnis, Ihre Hilfe oder zumindest
Toleranz den frei lebenden Stadtkatzen gegenüber.
"Stadtkatzen"
Mit der Vereinsgründung am 09.06.1990 wurde auch die Fachgruppe „Stadtkatzen“ ins Leben gerufen.
Frau Wolf als Vorsitzende und Frau Hinz als stellvertretende Vorsitzende der
Fachgruppe haben über all die Jahre hinweg gemeinsam mit vielen Katzenfreunden
in den Wohngebieten für einen gesunden Bestand an frei lebenden Katzen gesorgt.
Die mit den Verwaltungen der Städte und Gemeinden auf der Basis einer Empfehlung
des Thüringer Städte und Gemeindebundes abgestimmten Futterstellen bilden die
Basis für eine erfolgreiche und humane Reduzierung der Katzenpopulationen.
Wer Futterstellen beseitigt, zerstört das bewährte System von artgerechter
Fütterung, Gesundheitscheck und Kastration
Solchen offenbar „kranken Geistern“ ist der ökologische Ausgleich in der
Natur vermutlich gleichgültig.
Lassen Sie den Tieren ihren Freiraum in der Umgebung. Wer Katzen jagt, verletzt
oder tötet macht sich strafbar. Informieren Sie uns, auch vertraulich, wenn Sie
von derartigen Tierquälereien Kenntnis erhalten.
Noch ein Hinweis zur artgerechten Fütterung der frei lebenden Katzen.
Diese sind keine Abfalleimer. Andererseits benötigen diese auch kein teures,
hochwertiges Futter.
Bereitgestelltes Trockenfutter und immer Wasser dazu, sorgen für eine.
ausgewogene Ernährung. Denn die Katzen leben ja nicht allein von dem bereitgestellten
Futter, zumindest nur im Winter bei geschlossener Schneedecke.
Der Vereinsvorstand benutzt gerne dies Gelegenheit, um sich bei allen
tierlieben Menschen für ihr Engagement für die Tiere zu bedanken.
Helfen Sie uns bitte auch weiterhin.“
Helfen Sie uns
bitte dennoch, dem Katzenelend entgegenzuwirken.
Allen
Tierfreunden, die sich bisher an der Fütterung und Pflege frei lebender
Stadtkatzen beteiligt haben, gilt unser besonderes Dankeschön. Wer
Interesse an der Mitarbeit in der Fachgruppe "Stadtkatzen" hat, kann sich
über das Tierheim Eisenach mit Frau Wolf bzw. mit Frau Hinz in Verbindung
setzen.
Die Fachgruppe „Stadtkatzen“
vertreten durch Kerstin Wolf und Marion Hinz wurde aus Anlass des
Welttierschutztages am 05.10.2005 im Tierheim Eisenach durch den
Thüringer Minister für Familie, Gesundheit und Soziales, Herrn Dr.
Zeh mit dem Tierschutzpreis des Landes Thüringen ausgezeichnet. Wir
freuen uns über diese Ehrung, die ein 15 jähriges Engagement würdigt.
Der
Vorstand des Tierschutzvereins Eisenach u.U. e.V.
Interviews mit dem Vereinstierarzt und der Tierheimleitung zum Thema "Kastrationen von Katzen"
Jedes Jahr werden viele kleine Kätzchen ausgesetzt oder wie Müll
entsorgt.
Auch in diesem Jahr sind die ersten Neuzugänge im Eisenacher
Tierheim zu verzeichnen, welche das Glück hatten, von
aufmerksamen Tierfreunden abgegeben zu werden. Andere schauen
weg und überlassen die Tiere ihrem Schicksal.
Unsere Jugendgruppe hat dies zum Anlass genommen, zum Thema
„Kastrationen“ Interviews mit dem Vereinstierarzt, Herrn Dr.
Feest, und mit der Tierheimleiterin, Frau Wolf, zu führen:
Fragen an den Tierarzt:
1. Wie oft können Katzen Junge bekommen?
In der Regel 2x im Jahr, im Frühjahr und im Herbst.
Die Anzahl ist unterschiedlich, 4 – 5 Welpen sind keine
Seltenheit.
2. Stimmt es, dass Katzen mindestens einmal Welpen austragen
sollen, bevor sie kastriert werden?
Hierzu gibt es keine medizinische Begründung.
3. Ab welchem Alter sollte man Katzen/ Kater kastrieren?
Das kommt auf das Tier an. In der Regel geht man davon aus, dass
Kater und Katzen bereits mit 6 – 9 Monaten kastriert werden
können.
Die Entscheidung trifft der Tierarzt.
4. Wieviel kostet eine Kastration/ Sterilisation?
Die Kastrationskosten sind in der Gebührenverordnung
festgeschrieben, dazu kommen dann noch die im Zusammenhang mit
dem Eingriff stehenden weiteren Behandlungskosten sowie die
Materialkosten. Diese können sehr unterschiedlich sein.
5. Was passiert mit trächtigen Katzen, wird bei denen ein
Abbruch vorgenommen?
Die Tiere werden im Vorfeld durch den Tierarzt untersucht. Dabei
wird festgestellt, ob das Tier bereits trächtig ist und welche
Maßnahmen eingeleitet werden können.
6. Hat die Kastration für die Tiere medizinische Auswirkungen?
Für weibliche Katzen sind dauernde Schwangerschaften generell
eine gesundheitliche Belastung.
Darüber hinaus stellt sich hierbei die Frage, was mit den
Katzenbabys wird.
Unkastrierte ältere Kater erleiden verstärkt Verletzungen bei
Katerkämpfen, die mitunter zu Entzündungen und gefährlichen
Verletzungen führen. Die Lebenserwartung eines unkastrierten
Katers ist daher deutlich geringer als bei einem kastrierten
Kater. Hinzu kommt noch das Risiko, überfahren zu werden, da die
Kater oft weite Strecken laufen.
7. Unterlassen Kater das Markieren nach der Kastration?
In der Regel unterbleibt das Markieren, auf jeden Fall
verschwindet der penetrante Geruch.
8. Welche Veränderungen sieht man?
Manche Tiere werden nach der Kastration ruhiger und
ausgeglichener.
Die Kastration kann zu Gewichtszunahmen führen. Dem kann mit
Diätnahrung entgegengesteuert werden.
9. Sind auch Wohnungskatzen zu kastrieren?
Unkastrierte Kater können auf Grund ihres Markierverhaltens kaum
in der Wohnung gehalten werden, da dies zu Verschmutzungen und
Geruchsbelästigung führt.
Weibliche Katzen werden „rollig“.
Ein Kastrieren der Tiere ist daher erforderlich, wenn man keine
Zucht betreiben möchte.
10. Wie lange dauert die Operation?
Das Tier wird untersucht und erhält eine Injektionsnarkose. Die
eigentliche Kastration beim Kater dauert ca. 10 Minuten, bei der
Katze ca. 45 Minuten. Die Tiere bleiben unter Beobachtung, bis
sie wieder aufwachen.
Als Zeitfenster sind daher 2 Stunden anzusetzen.
11. Welche Probleme können auftreten?
Wie bei jeder Operation besteht ein Risiko durch die Narkose.
Daher werden die Tiere im Vorfeld gründlich untersucht.
Fragen an die Tierheimleitung:
1. Sind alle Katzen im Tierheim kastriert?
Wenn Katzen im Tierheim abgegeben werden, werden sie im
Anschluss vom Tierarzt untersucht und – sofern sie alt genug
sind – kastriert. Bei diesem Eingriff wird eine Nummer am Ohr
eintätowiert, damit später leichter erkannt werden kann, dass
die Katze bereits kastriert ist.
Es werden in der Regel keine Tiere vermittelt, welche noch nicht
kastriert worden sind.
Die so genannten Freiläufer im Tierheim sind kastriert.
2. Werden vom Tierschutzverein auch Straßenkatzen kastriert,
d.h. Katzen, welche keinen Besitzer haben?
Freilebende Katzen aus kontrollierten Futterstellen werden in
Abhängigkeit der finanziellen Situation des Tierschutzvereins
eingefangen, kastriert und nach erfolgter Nachkontrolle wieder
an der alten Stelle eingesetzt.
3. Wer übernimmt die Kosten für die Kastration der frei lebenden
Katzen?
Die Kosten zahlt der Tierschutzverein auf Grundlage
eingegangener Spenden. Das bedeutet, Kastrationsaktionen können
nur durchgeführt werden, wenn genügend Geld vorhanden ist.
4. Ist die Anzahl der jährlich zu kastrierenden Tiere bereits
zurückgegangen?
Leider nein. Noch immer versäumen es viele Tierhalter, ihr Tier
kastrieren zu lassen. Vor allem Kater werden oft nicht kastriert
und sorgen damit für Nachwuchs.
5. Worin bestehen die Hauptgründe, dass es sozusagen einen
„Überschuss“ an Katzenkindern gibt?
Zum einen scheuen viele Tierhalter die Ausgaben für die
Kastration ihres Tieres und gehen davon aus, dass ihnen schon
jemand die Tiere abnimmt. Mitunter gibt es im Vorfeld
Interessenten für etwaige Katzenkinder, welche jedoch aus den
unterschiedlichsten Gründen später abspringen. Diese Tiere sind
dann „übrig“.
Zum anderen gehen auch noch in der heutigen Zeit Tierhalter sehr
verantwortungslos mit dem Problem um und versorgen Ihre Tiere
weder medizinisch noch verhindern sie den Nachwuchs bei den
Tieren.
6. Warum werden die Tiere dann „entsorgt“ und nicht im Tierheim
abgegeben?
Das Vereinstierheim erhält für dessen Betrieb keinerlei
staatliche finanzielle Hilfen. Nur von Mitgliedsbeiträgen und
Spenden kann das Vereinstierheim überleben. Jeder Neuzugang
eines Tieres in das Tierheim verursacht nicht unerhebliche
Kosten für Impfungen und Futterkosten.
Deshalb bitten wir die bisherigen Tierhalter bei der Abgabe an
das Tierheim um eine Spende, um die Impfkosten, Wurmkur u. a.
bezahlen zu können. Der Tierschutzverein als alleiniger Träger
des Tierheimes Eisenach kann nicht die fehlende Liebe zum Tier
durch den / die bisherigen Halter auffangen. Hier ist ein
konkreter Beitrag für die Sicherung einer gesunden Zukunft für
das Abgabetier durch den bisherigen Halter zu leisten.
Vermutlich, um diese geringen Beiträge zu sparen, werden Tiere
auch ausgesetzt.
Dies ist strafbar. Der Tierschutzverein zeigt dieses strafbare
Verhalten bei den zuständigen Behörden an. Respekt vor jedem
Tier sollte zu den Charaktereigenschaften eines jeden gebildeten
Menschen gehören. Dem kleinen“ Rest“ muss man diesen anerziehen.
7. Nimmt das Tierheim Katzenkinder auf und vermittelt diese
weiter?
Das Tierheim kann nicht alle Katzenkinder aufnehmen und als
„Vermittler“ dienen.
Es kann auch keine Lösung sein, dass überflüssige Kätzchen ins
Tierheim abgeschoben werden, nur weil der Besitzer die
Kastrationskosten spart.
Grundsätzlich können durch das Tierheim aus Kapazitätsgründen
nur Notfälle aufgenommen werden.
Gerne wird jedoch eine Vermittlung der Tiere über Aushänge
angeboten. Hierzu sind die Eckdaten des Tiers und ein Foto
erforderlich.
8. Werden ausgesetzte Katzenkinder im Tierheim medizinisch
versorgt?
Ja, dies stellt jedoch eine große finanzielle Belastung dar. Die
Behandlungskosten sind in der Regel sehr hoch, weil die Kätzchen
meist geschwächt sind.
9. Sterben viele ausgesetzte Kätzchen, nachdem sie gefunden
werden?
Regelmäßig sterben Katzenkinder, weil diese zu früh von der
Mutter getrennt werden, an Immunschwäche oder anderen
Krankheiten. Auch wenn ein Kätzchen selbständig fressen kann,
bedeutet dies nicht, dass es die Mutter nicht mehr braucht.
Katzenkinder sollten erst im Alter von 12 Wochen von der Mutter
getrennt werden.
Mit großem Aufwand werden von den Tierpflegern kleine Kätzchen
aufgezogen, welche es dann mitunter auf Grund ihres geschwächten
Zustandes nicht schaffen und sterben. Das ist dann immer sehr
traurig für alle Betroffenen.